3. Symphoniekonzert
Veranstaltungsdetails
Einführung um 19.15 Uhr
Solist: Frank Dupree, Klavier
Dirigent: Gabriel Venzago, Chefdirigent
Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Fazil Say: „Grand Bazaar“, op.65
Nikolai Kapustin: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5
George Gershwin: Rhapsody in blue
Leonard Bernstein: Symphonische Tänze aus „West Side Story“
Die Klangfarben des Jazz durchziehen dieses Konzertprogramm.
Der türkische Musiker Fazil Say tritt nicht nur als vielseitiger Solopianist und Kammermusiker auf, er hat auch zahlreiche Werke geschaffen, in denen sich Ost und West, klassisches Sinfonieorchester und türkische Instrumente, Klassik und Jazz verbinden. Seine Komposition „Grand Bazaar“ bezeichnet er als "Rhapsody for orchestra". „Der Große Basar als eines der Wahrzeichen Istanbuls stand Pate für die Komposition. Hier werden alle Arten von Kleingewerbe und Geschäften betrieben, die in lebhaften Diskussionen zwischen Händler und Käufer abgeschlossen werden. Grand Bazaar schildert eben solche Szenen auf dem Basar, die auch in der Partitur programmatisch vermerkt sind. So beschreibt die Musik unter anderem das "Spazieren in den dunklen Gassen des großen Bazaars", das "Feilschen um den Teppichpreis" und eine "Abendstimmung". Die türkischen Farben und Rhythmen werden in moderne Kompositions- und Instrumentationstechniken eingebunden.“ (Schott Verlag)
Bei dem 2020 verstorbenen ukrainisch-russischen Komponisten Nikolai Kapustin fließen verschiedenste Stilmittel zusammen, seine Jazzklänge sind allerdings nicht improvisiert, sondern präzise notiert. Frank Dupree hat bereits drei CDs mit seinen Werken eingespielt, in der Besprechung des Bayrischen Rundfunks heißt es: „Gekonnt hat Kapustin in seinem fünften Klavierkonzert klassische Strukturen und symphonischen Jazz verwoben. Unmerklich wechseln in seinem Stilmix Stimmungen und Klangfarben, manchmal scheint Sergej Rachmaninows nostalgische Klavierwelt durch. Dann wieder greift Kapustin den lässigen Swing des Amerikaners George Gershwin auf.“
Ideal also der Übergang zum folgenden Stück, der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin, deren Eröffnungsglissando für die Klarinette mit zu den berühmtesten Stellen der Musikgeschichte gehört und die mit ihren „blue notes“, also den etwas schrägeren Tönen und Rhythmen, für Freiheit steht. Der Pianist Denis Matsuev sagt über das am 12. Februar 1924 uraufgeführte Stück: "Die 'Rhapsody in Blue‘ ist das Symbol für amerikanische Kultur und amerikanische klassische Musik, die mit Jazz vermischt ist. Jeder kennt die 'Rhapsody in Blue': sie ist Popmusik, Jazz und klassische Musik in einem - einfach alles und das ist genial."
Leonard Bernstein, der selbst ein genialer Interpret der „Rhapsody in Blue“ war, verlegt in seiner „West Side Story“ die Geschichte von Romeo und Julia nach New York und lässt zwei rivalisierende Banden aufeinanderprallen: Seine Symphonischen Tänze bringen die unvergänglichen Songs, die von Gewalt und Traum, Hoffnung und Tragik erzählen, auf mitreißende Art auf die Konzertbühne.