Von: Stephan Freißman
Wirtschaftsforum: Das klingt nach Kostüm für die Damen und Anzug für die Herren, nach Zahlen und Schreibtischen. Doch bei der zehnten Auflage des Top-Ereignisses für die Unternehmen in der Region wird es auch sportlich. Denn der Stargast bei der Abendveranstaltung in der Singener Stadthalle ist Fabian Hambüchen, Weltklasse-Turner, der seine Karriere im Dezember 2017 beendete und 2020 zu der Kombinationssportart Crossfit gekommen ist. Das Wirtschaftsforum steht in diesem Jahr unter dem Titel „Sicherheit im Umgang mit Unsicherheit – wie wir Resilienz lernen können“.
Was hat ein früherer Weltklasse-Leistungssportler dazu zu sagen? Und warum kann er etwas dazu sagen? Das macht der Stargast der Veranstaltung beim vorausgehenden Pressegespräch gleich selbst per Videoschalte mit einem Blick aufs eigene Training deutlich: „Es gibt Tage, an denen man bei einem Recktraining 20 bis 30 Mal absegelt“, berichtet er, zugeschaltet aus Wetzlar. Stürze würden den Anstoß geben, sich weiterzuentwickeln, erzählte der Turner, der 2016 olympisches Gold in Rio de Janeiro gewann: „Aber auf manche Stürze hätte ich verzichten können“, schob er dann doch hinterher.
Sportlich ist Hambüchen inzwischen im Crossfit unterwegs, wozu unter anderem Gewichtheben, Sprinten und Turnen gehört. Und er tritt als Speaker auf, also als Redner, der Vorträge zu bestimmten Themen hält – wie am Donnerstag, 20. April, in der Singener Stadthalle. Der SÜDKURIER ist Medienpartner der Veranstaltung, Chefredakteur Stefan Lutz wird die Abendveranstaltung mit Fabian Hambüchen moderieren. Dabei wird es auch wieder eine Diskussionsrunde mit Raum für Fragen aus dem Publikum geben, wie Maier erklärt.
Er sei noch nie auf den Mund gefallen gewesen, erzählt Hambüchen in der Videoschalte, mit 16 Jahren sei er bei den Olympischen Spielen in Athen ins kalte Wasser geworfen worden: „Da wurde ich zwar nur siebter, habe aber 70 bis 80 Interviews gegeben“, sagte der Stargast im Kurzgespräch mit Reinhold Maier, Leiter Marketing und Vertrieb bei Kultur und Tagung Singen. Der Grund: Mit ihm und den anderen Goldjungs seiner Generation wurde der deutsche Turnsport international wieder sichtbar. Seitdem habe er einen eigenen Stil entwickelt, sagt der frühere Kunstturner und stellt den Vertretern der Partner und Sponsoren des Wirtschaftsforums einen etwa einstündigen Vortrag mit Aktion und Emotionen in Aussicht.
Veranstaltung beginnt schon mittags mit einem Workshop-Programm
Das Wirtschaftsforum beginnt allerdings schon vormittags mit einem Workshop-Programm. Den Beginn macht der Impulsvortrag „Resilienz – was uns in Krisen stark macht“ von Donya Gilan. Sie ist Psychologin und leitet am Mainzer Leibniz-Institut für Resilienzforschung den Bereich Resilienz und Gesellschaft. Auch das Programm der drei Workshops am Nachmittag beschäftigt sich mit der Widerstandsfähigkeit. Sie richten sich vor allem an Vertreter von Unternehmen.
Referenten sind dabei die Psychologin Karin Clemens, die frühere Beach-Volleyballerin und Psychologin Anni Schumacher sowie zwei leitende Mitarbeiter der Volksbank – Gestalterbank, Nicolas Mayer und Thomas Bader. Einen Abschluss-Workshop zum Thema Resilienz in der Schichtarbeit bestreitet Bernhard Rettler, Personaldirektor des Singener Kontrastmittelherstellers Bipso. Die Moderation des Nachmittags liegt bei Michael Gleich.
Neu in der zehnten Auflage des Wirtschaftsforums ist ein im Internet abgehaltenes Seminar, neudeutsch Webinar genannt, das fünf Tage später, am Dienstag, 25. April, von 16 bis 17 Uhr stattfindet. Ilka Heinze, Thomas Henschel und Jens Hirt beschäftigen sich darin mit der Frage, wie man durch Storytelling, also bestimmte Strategien, durch Geschichten Informationen zu vermitteln, Risiko-Bewusstsein in einem Unternehmen schaffen kann.
Quelle: Südkurier