Von Andreas Hühner
Singen – Als der junge Omar Ernesto Semino im Jahr 1985 aus Argentinien über Spanien nach Österreich kam, hatte er nichts außer seiner Stimme und einem unbändigen Lebensmut. Er verdiente sein Geld als Straßenmusiker mit Liedern seiner Heimat Argentinien. Er hat sich seit vielen Jahren auf den Olymp des Schlagerhimmels hochgearbeitet. Nun präsentierte sich der charismatische Sänger in der ausverkauften Stadthalle in Singen seinen Fans. Im Vorprogramm begeisterten Sängerin Nadin Meypo, die auch die Moderation des Abends übernahm, und der junge Ausnahmetrompeter Kevin Pabst aus Lörrach. Er hat sich seit frühester Kindheit dem Trompetenspiel verschrieben und beherrscht dieses Instrument erstklassig. Sein Talent durfte er in vielen Auftritten beweisen, wie im Zusammenspiel mit den jungen Tenören oder bei Tourneen mit dem weltberühmten Tenor Paul Potts. Mit wunderschönen instrumentalen Klassikern wie „Spanish Eyes“, „Moon River“ und seiner Version von „La Pastorella“ stimmte er auf die musikalische Reise ein. Seine berührende Musik hat das Publikum mit lang anhaltendem Applaus belohnt.
Auch Nadin Meypo konnte die Stimmung im Saal mit ihren Schlagern anheizen, sodass es viele der Zuhörer nicht mehr auf ihren Sitzen hielt. Sie unterhielt mit Coverversionen bekannter Hits wie „Wenn bei Capri die rote Sonne“, „Ein bisschen Frieden“ und auch eigenen Titeln. Ihre neueste Single „Unsere Nacht“ feierte bereits diverse Charterfolge.
Dann betrat Semino Rossi mit seinen beiden Begleitsängerinnen die Bühne, das Publikum tobte. Mit Titeln wie „Besame Mucho“, „O sole Mio“ oder „Volare“ zog er sein Publikum sofort in den Bann. Er animierte zum Mitsingen, Mitfeiern und Mitschunkeln. Es wurde auch spontan getanzt. Semino Rossi ist ein Meister der Gefühle und sprüht vor Energie und Lebensfreude. Zwischen den Liedern unterhielt er mit Geschichten aus seinem Leben und setzte humorvolle Akzente. In Anspielung auf sein Bäuchlein meinte er: „Ein Mann ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne.“ Und mit seinem Auftritt punktete er bei Besuchern wie Veronika Herberger aus Gottmadingen und Carmen Wezstein aus Tengen: „Semino Rossi berührt mit allen seinen Texten. Die Leute können den Alltag für drei Stunden vergessen, sich einfach fallen lassen in eine andere Welt und sich freuen. Es war ein traumhaftes Erlebnis.“ „Ich muss nun meinen letzten Titel singen, mein Bus geht in elf Minuten“, scherzte Rossi gegen Ende des Konzerts. Es kam anders: Es folgte erst einer seiner größten Erfolge, „Rot sind die Rosen“, dann gab es weitere Titel als Zugabe. Nach einem fast dreistündigen Konzertabend gaben die Künstler im Foyer der Singener Stadthalle geduldig Autogramme und standen für Fotos zu Verfügung, bis jeder Fan zufrieden nach Hause ging.