Von Maximilian Terwiel
Die Sportfreunde Stiller komplettieren das Hohentwiel-Festival auf ihrer letzten Tour-Station. Applaus, Applaus für die Sportfreunde Stiller! Die Band aus Bayern tourt in diesem Jahr wieder durch die Republik und räumt mit ihrem neuen Album „Jeder nur ein X“ kräftig ab.
Ihr absoluter Höhepunkt? Vermutlich der letzte Tour-Auftritt beim legendären Hohentwielfestival. Mit einer Mischung aus alten Klassikern und neuen Hits brachten sie am Samstagabend, 27. Juli, die Menge auf dem Singener Hausberg ordentlich zum Feiern.
Die „Sportis“ haben eine beeindruckende Bandgeschichte. Seit ihrer Gründung 1995 in Germering bei München haben sie sich mit Hits wie „Ein Kompliment“, „Applaus, Applaus“ und dem Fußball-Hit „‘54, ‚74, ‚90, 2006“ in die Herzen ihrer Fans gespielt. Ihre einzigartige Mischung aus Indie-Rock und Deutschrock sorgt seit über zwei Jahrzehnten für gute Laune.
Symbolisch für ihr lockeres Auftreten durfte auch ein musikalischer Exkurs vor der Burgkulisse nicht fehlen. Mit „I Want It That Way“ von den Backstreet Boys sorgten die Sportfreunde nicht nur für ein Schmunzeln, sondern auch für einen ordentlichen Stimmungsschub unter den Konzertbesuchern.
Eine politische Botschaft durfte ebenfalls nicht fehlen. Sänger und Gitarrist Peter Brugger nutzte die Bühne, um mit dem Song „Du bist eine Bank“ eine klare Haltung zu zeigen. Mit Zeilen wie „Kriege und Bomben sind krank“ und „Nazis fuck off“ rief er zu Frieden und Ablehnung von Hass und Gewalt auf. In Zeiten von aufstrebenden populistischen Parteien und gesellschaftlicher Unzufriedenheit sei Zusammenhalt nötiger denn je, betonte Brugger.
Verbundenheit durch Kindheitserinnerungen
Das bunt gemischte Publikum erlebte eine nostalgische Reise. Xenia Lauber aus Singen verbindet die bayrische Band mit ihrer Kindheit. „Seit der Fußball-WM 2010 gehen mir die Songs nicht mehr aus dem Kopf“, erzählte sie. Auch die neuen Lieder gefallen ihr sehr gut.
Für Moritz Schmid war die Bekanntheit der Songs ein Grund für den Konzertbesuch. „Auf jedem Herbst- oder Oktoberfest werden Songs wie ‚Ein Kompliment‘ gespielt, dann steigt die Stimmung, weil jeder mitsingen kann“, beschreibt Schmid. Der Auftritt und die Atmosphäre sowie das gemischte Publikum zwischen Jung und Alt begeisterten ihn.
Veranstalter zieht positive Bilanz
Xhavit Hyseni, Geschäftsführer des Veranstalters Kokon Entertainment, zieht ein positives Fazit. „Drei Konzerte bei bestem Wetter auf 700 Meter Höhe – das gibt es wohl kaum woanders“, sagte er. Der Aufwand, den die Stadt Singen und sein Team jedes Jahr betreiben, um die Infrastruktur zu schaffen, habe sich angesichts der Besucherzahlen gelohnt.
Die Kapazitätsgrenze von 3400 Besuchern wurde sowohl bei In Extremo als auch bei den Sportfreunden Stiller zweimal erreicht. Einzig bei der Spider Murphy Gang, am Mittwochabend, kamen nur 2000 Zuschauer auf die Burg.
Der Veranstalter plant bereits für die Zukunft. Die ersten Künstler und Bands für 2025 sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Für 2026 laufen bereits Gespräche. Hyseni hofft, auch in den kommenden Jahren viele Besucher auf dem Hohentwiel-Festival begrüßen zu dürfen.
Quelle: Südkurier